Smartphone Homescreen

Vertreter aus Marketing, Vertrieb und IT kennen es:  Ständig drängen sich neue hippe Begriffe auf die zum Bestandteil des Buzzword-Bingo-Repertoires werden. Die Begrifflichkeit der „Progressive Web Apps“ ist jedoch mehr als das, es ist ein Konzept mit Substanz.

Jeder merkt es an der eigenen Internetnutzung und Studien untermauern dieses Gefühl – die Nutzung des Web verlagert sich mehr und mehr auf mobile Geräte. Apps avancieren zum Lebensbegleiter und unterstützen uns in unseren täglichen Aufgaben.

Native App vs. Web App

Hierbei dominieren sogenannte native Apps, welche ihre Inhalte vorwiegend aus dem Web beziehen und innerhalb der App darstellen. Native Apps bieten den Vorteil, dass diese auf die Hardware des Endgerätes zugreifen können, jedoch müssen diese für das jeweilige genutzte Betriebssystem erstellt und optimiert werden.

Neben den nativen Apps gibt es die Web Apps. Eine Web App ist hierbei grundsätzlich nichts anderes, als eine speziell programmierte Website. Durch den Einsatz eines responsiven Designs wird der Inhalt auf den mobilen Geräten jeweils so präsentiert, wie es den Beschränkungen des Gerätes entspricht. Eine Web App kann unabhängig des genutzten Betriebssystems genutzt werden, hat jedoch keinen Zugriff auf Gerätefeatures, wie beispielsweise der Kamera oder diverse Sensoren.

Progressive Web App: Vorteilshybrid aus nativer App und Web App

Je nach Anforderung an die App konnte bisher nur zwischen Lösungen als native oder Web App gewählt werden. Progressive Web Apps (PWA) wollen hier ansetzen und das offene Konzept der Web Apps mit Fähigkeiten nativer Apps verbinden. PWAs sind darauf ausgelegt, möglichst viele geräte- und browserspezifischen Features nutzbar zu machen. Je leistungsfähiger hierbei das Gerät und der Browser sind, desto leistungsfähiger die App. 

Neugierig? – Eine Liste progressiver Web Apps, gibt es unter PWA Rocks.

Vorteile von progressiven Web Apps

  • App-Link auf dem Homescreen: Hat ein Nutzer eine PWA geöffnet, so kann dieser einen Link auf den Homescreen seines mobilen Endgeräts als Icon hinzufügen.
  • Push-Notification-Funktion: PWAs ermöglichen den Einsatz von Push Notifications, welche bisher nativen Apps vorbehalten waren. So können Nutzer einfach und schnell auf Aktionen oder Events hingewiesen werden.
  • Offline Funktionalität: Progressive Web Apps können genauso wie native Apps offline genutzt werden. So stehen Mittels Caching-Funktion Inhalte der PWA nach erstmaligen Abruf dem Nutzer auch offline zur Verfügung. Ein großer Vorteil, wenn die Netzabdeckung nicht immer gegeben und die Internetverbindung schlecht ist.
  • Keine Installation notwendig: PWAs müssen nicht auf dem mobilen Endgerät installiert werden. Das spart Speicherplatz und senkt die mentale Hürde eine App zu nutzen. Zudem sind die Betreiber der PWA unabhängig von den App-Stores.

Nachteil von progressiven Web Apps

Progressive Web Apps funktionieren gegenwärtig nicht vollumfänglich in allen Browsern. Derzeit laufen PWAs nur unter Android vollwertig. Bei Applegeräten können bisher keine gerätespezifischen Features genutzt werden, sodass die PWA nur als Web App bereitsteht. Zudem kann die PWA nicht offline genutzt werden, da Apple den Cache der PWA löscht, wenn diese über einen bestimmten Zeitraum nicht genutzt wird. Zudem fehlen derzeit außerdem wichtige Komponenten wie Web Push Notification und Background Sync.

Zusammenfassung zum Einsatz von progressiven Web Apps

Zusammenfassend kann man sagen, dass progressive Web Apps mobil nutzbare Webangebote sind, welche sich in Darstellung und Leistung, progressiv an die Fähigkeiten des nutzenden Endgerätes und Browsers anpassen. PWAs müssen nicht installiert werden und müssen nicht über App-Stores angeboten. PWAs können noch nicht auf alle Gerätefunktionen zugreifen, wodurch diese für bestimmte Anwendungsfälle ungeeignet sind. Zudem ist die Cross-Plattform-Nutzung derzeitig noch nicht vollumfänglich, da sich Apple vor gewissen Features und Funktionen sperrt.

Bildquelle: © Matam Jaswanth |  unsplash.com

 

Redaktion, 12.06.2018